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zur Presseübersicht mdr.de Kultur, 04. Juni 2004 Mit den "Elfen" auf der Überholspur Leben für und von Musik - nur wenige packen das. Die Leipzigerin Ghia hat es geschafft, wenn auch in den ersten Jahren mit chronisch überzogenem Konto. Doch 2004 scheint ihr Glücksjahr zu sein. Sie hat u.a. Filmmusik für Kaurismäki gemacht, war bei "stern TV" zu Gast und ist jetzt mit ihrer Band "die elfen" auf Platz 1 der deutschen Clubcharts. Das schönste an ihrem Job sei, dass sie ausschlafen könne, sagt die Musikerin Ghia aus Leipzig. Dafür vergeht kaum eine Nacht, in der sie nicht bis 5 Uhr morgens an ihrem Rechner sitzt und Musik komponiert oder produziert. In ihrer Wohnung in Leipzig-Connewitz hat sie sich ein kleines Studio eingerichtet. Ausgestattet mit mehreren Keyboards, einem Mischpult, einem Mikrophon, Kopfhörer und vielem mehr. Hier ist das Zentrum, von wo aus sie ihr Leben mit den vielen Parallelwelten steuert. Jazzausbildung bei Mendelssohn Bartholdy
Haupteinnahmequelle ist ihr Leben als Jazz-Musikerin. Entweder wird sie mit ihrer 3-köpfigen Frauenband "Lazylectric" gebucht und spielt bei Events von Banken, Versicherungen und bei Geschäftseröffnungen. Oder sie spielt allein am Bar-Piano, so wie jeden Mittwoch im Leipziger Traditionsrestaurant "Zills Tunnel". Platz 1 in den Clubs dank "Red Dress"
Parallel zu ihrer Jazz-Popular-Ausbildung hat sie zunächst allein das Studioprojekt "Die Elfe" gegründet. Inzwischen sind sie zu zweit - Sängerin Kat, die ebenfalls an der Hochschule für Musik studiert, kam dazu. Einige Jahre haben sie an ihrem Stil gearbeitet, Demo-Tapes aufgenommen und an falsche Versprechen von Plattenfirmen geglaubt. Viel zu oft sollten sie als Girlgroup firmieren oder Songs von anderen spielen. "Wir wollen ernst genommen werden", fordert Ghia vehement. Sie sind sich treu geblieben. Und das zahlt sich jetzt offenbar aus. Ihr Stück "Red Dress", das sie mit dem Berliner DJ Phoniques produziert haben, ist auf Platz 1 der deutschen Clubcharts gelandet. Diese Hitliste ergibt sich aus den Rezensionen und der Spielhäufigkeit von DJ's in deutschen Clubs. Leider hat Ghia noch keine einzige ihrer eigenen Platte zu Hause, weil sie beim Label komplett ausverkauft war und erst mal wieder neu gepresst werden musste. "Ich warte jeden Tag auf Post", sagt sie stolz. Auf einem Soundtrack mit "Him"
Den hat sie sich auch schon als Komponistin eines Songs für den finnischen Regisseur Mika Kaurismäki gemacht, der der Bruder des berühmteren Aki ist. Sein Kinofilm "Honey Baby" kommt Ende des Jahres in die Kinos und der Soundtrack dazu in die Läden. "Die Elfen" werden mit ihrem Stück "Supasta" neben so prominenten Künstlern wie "Him" vertreten sein. Klavierunterricht für Jauch
Und wenn dann noch Zeit bleibt, produziert sie seit mittlerweile eineinhalb Jahren fürs Internet-Portal "Jamba" polyphone Klingeltöne - jede Woche mindestens drei. Dafür bekommt sie Charthits oder Filmmusik per MP3 zugeschickt, hört sich den Song genau an und spielt ihn dann über Keyboard ins Musikprogramm ein. "Das trainiert das Gehör", erklärt Ghia. Sie will auch mal als Produzentin arbeiten, und "Klingeltöne sind dafü eine gute Schule". Zwei bis sechs Stunden braucht sie, um einen polyphonen "Einminüter" fertig zu bekommen. |
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